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Achtsamkeit seminar 🪴

Achtsamkeit

◌  Einführung in eine neue Haltung sich selbst und der Umwelt gegenüber  

Am Montag, den 26. April 2021, hat sich der dmt förderverein einem neuen Event aus dem Gebiet der Selfcare gewidmet: Der Montagabend stand ganz unter dem Thema der Achtsamkeit. Referentin war eine Psychologin und angehende Psychotherapeutin der Hochgratklinik Oberstaufen.


Die Achtsamkeit folgt dem zentralen Prinzip östlicher Meditationswege und ist losgelöst von religiösem bzw. kulturellem Kontext. Es ist als eine Art liebevolle Haltung gegenüber dem eigenen Ich zu verstehen, dessen es regelmäßiger Übung bedarf. Die Wahrnehmung im Hier und Jetzt, und nicht ins Grübeln über mögliche Szenarien in der Zukunft oder über Auslöser der Vergangenheit zu verfallen, ist ein Leitgedanke der Achtsamkeit. Der Fokus wird auf das Wesentliche gelenkt, um seinen Körper und Geist besser zu begreifen und annehmen zu können. „Weniger im Modus Autopilot, mehr in der Gegenwart“ ist eine Einstellung, die zu mehr Offenheit und mitfühlender Akzeptanz gegenüber den momentanen Erfahrungen bringen kann.

Theorie und Praxis zur Achtsamkeit

Das Seminar bestand zum einen Teil aus Theorie, um das Prinzip der Achtsamkeit näher zu verstehen und was man dafür im Alltag tun kann, um sich mit seinem eigenen Ich besser zu connecten. Zum anderen hat die Referentin zwei geführte Übungen vorgestellt, um tiefer ins Thema der Achtsamkeit hineinschnuppern zu können.

  • Blätter im Fluss
    Diese Übung basierte auf metaphorischer Vorstellung. Jeder setzt seine Gedanken auf ein Blatt im Fluss und sieht es vor seinem inneren Auge davon fließen. Doch nicht nur Gedanken, sondern auch Gefühle kann der Achtsame auf ein solches Blatt legen, um es davonschwimmen zu lassen. Mit dieser „Technik“ lassen sich oft „schwere“ Gedanken oder Gefühle lösen, um ruhiger und reiner mit sich selbst umzugehen.
  • Body Scan
    Diese Methode ist die weitläufig bekanntere Praxis. Ähnlich dem autogenen Training wird hier das Bewusstsein auf einzelne Bereiche des Körpers gelenkt, um diesen „innerlich“ zu spüren und das Empfinden im Kopf zu notieren.

Wichtig und gleichzeitig schwierigster Teil bei diesen Übungen ist die bewertungsfreie Wahrnehmung. D.h. unerwünschte Gedanken oder Gefühle zuzulassen, sie anzunehmen. Jedoch weiterziehen zu lassen, ohne sich selbst darüber zu ärgern, dass sie aufgekommen sind. Die Bewertung erfolgt außerhalb der Achtsamkeitsübung und ist für den Moment irrelevant.

Zum Ende des Seminars gab die Vortragende noch Tipps für einen liebevolleren Umgang mit sich selbst. Zudem Bücher- sowie App-Vorschläge für mehr Achtsamkeit im Alltag.

Vortragende war eine Psychologin und Stammgruppentherapeutin der Hochgratklinik Oberstaufen (Psychosomatik). Ihre Hauptaufgabe liegt in der psychotherapeutischen Begleitung insbesondere an Depression und Angststörungen erkrankter Menschen. In Einzel- und Gruppensettings spielen, neben verhaltenstherapeutischen Methoden, achtsamkeitsbasierte Verfahren eine wichtige Rolle.